Das 2te Ich - ein Traumfragment von Walter Benjamin
„Heute! Galavorstellung! Reise durch das alte Jahr! Hier werden Sie eine merkwürdige Bekanntschaft machen. Sie werden einen Herren sehen, der mit Ihnen keine Ähnlichkeit hat: Ihr zweites Ich!“
Mit diesen Worten wird Krambacher am Sylvesterabend in einer zwielichtigen Gaststätte empfangen.
Ein Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit beginnt.
Im Manuskriptmaterial Walter Benjamins zum Thema „Träume“ findet sich der Text „Das zweite Ich – eine Sylvestergeschichte“ von 1930. Es ist nicht geklärt, zu welchem Zweck Benjamin diese Geschichte verfaßte. Man könnte sie auch für ein Exposé zu einem Theater Sketch oder zu einem Kurzfilm halten.
Beschrieben wird ein Mann, Krambacher, der am Sylvesterabend auf der Flucht vor seiner Einsamkeit in ein zweideutiges Lokal mit einem Kaiserpanorama gerät. Dort zeigt man ihm in 12 Bildern eine Reise durch das alte Jahr. Die Bilder entpuppen sich als zwölf verpasste Chancen, vergessene Vorsätze und verdrängte Wünsche.
Das zwölfte Bild endet im Dröhnen der Neujahrsglocken. Krambacher erwacht und hat sein Zimmer nie verlassen.
Von einer Stimme aus dem off eingesprochen, öffnet die Inszenierung Räume für sprachlose Begegnungen unterschiedlichster Art. Begegnungen zwischen Mensch und Figur, Original und Abbild, Realität und Traum. In einem zeitlosen Raum begegnen sich Wünsche und Erinnerungen, Ängste und Traumfantasien.
Informationen zur Inszenierung
Zielgruppe: | Erwachsene |
Autor/in: | Walter Benjamin |
Regie: | Enno Podehl |
Spieler/innen: | Frank Soehnle |
Figuren: | Frank Soehnle |
Technik: | Christian Glötzner |
Musik: | Stefan Mertin |
Technische Angaben
Spieldauer: | 60 Min. |
Aufbau: | 5 Std. |
Abbau: | 1 Std. |
Bühnenmaße: | Breite: 6mm / Höhe: 3,5mm / Tiefe: 5mm |