Helgas Reise nach Riga – ein Erzählspiel
Der Puppenspieler Matthias Kuchta stolpert über den Stolperstein mit dem eingravierten Namen Helga Meyer vor der Stadthalle seiner Wahl-Heimatstadt Langenfeld – und beginnt über ihre Spuren zu recherchieren. Entstanden ist daraus eine 20-minütige Erzählreise, die Helga von ihrer Geburt im August 1931 in Langenfeld über ihre Deportation nach Riga bis zu ihrem Verschwinden im Winter 1944/45 im Konzentrationslager Stutthof an der Ostsee begleitet. Dokumentierte Fakten werden dabei ergänzt durch Mutmaßungen und Fragen. Für Matthias Kuchta ist das Stück „Helgas Reise nach Riga“ ein Beitrag gegen das Vergessen, ein Versuch, dem einen Opfer ein Gesicht zu geben, wie er schreibt. Zugleich ist es ein Diskussionsbeitrag zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Erzählt wird mit kleinen Papierpuppen im Sand, einem ruhigen Erzählstil ohne schauspielerische Zuspitzungen und einer minimalistischen Choreographie der Figuren. Warum sich Matthias Kuchta und Team für diesen Inszenierungsansatz entschieden haben, darüber berichtet der folgende Artikel.
Ausgabe Nr. 123 (2021/2), Matthias Kuchta, Lille Kartofler Figurentheater