Preisverleihung "Spielende Hand" 2020 an Lars Rebehn
Der diesjährige Ehrenpreis des Verbands Deutscher Puppentheater (VDP) e.V. geht an Lars Rebehn, Konservator der Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, für seine Verdienste um die Erforschung des Puppentheaters.
Die Übergabe des Ehrenpreises erfolgte im Rahmen einer gemeinsamen Festveranstaltung von VDP und dem Verein „Freunde der Puppentheatersammlung Dresden e.V.“ im Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden durch den 1. Vorsitzenden des VDP Matthias Träger. In seiner Laudatio betonte Träger den unschätzbaren Wert der „Institution“ Lars Rebehn, dem Mann, bei dem man die Antwort auf jede Frage bekommt, die man zum Thema Puppentheater stellt, „und gleich noch die Antwort auf fünf weitere Fragen, die man gar nicht gestellt hatte!“ Der Vollblutwissenschaftler wäre ein „Glücksfall“ für den VDP und das gesamte Genre, in welches Rebehn bereits als Teenager eintauchte und es seither von allen Seiten und in all seinen Facetten studiert habe. Gerade als Mann aus dem Westen, der seit 1997 in Dresden lebt, habe er den Blick auf beide Seiten Deutschlands. „Es geht ihm darum, zu verstehen, wie Theater funktioniert, um es dann zu dokumentieren, und das nicht nur in seinen Glanzpunkten, sondern in der Gesamtheit.“
Alexandra Löser, Vorstandsvorsitzende der Freunde der Puppentheatersammlung Dresden bestätigte diese Aussagen in ihrem Grußwort und unterstrich die zentrale Bedeutung Rebehns für den Verein nicht nur als Informationsquelle zur Geschichte des Puppentheaters, sondern auch als Verbindung zum heutigen Geschehen auf und hinter den Bühnen. „Nur so kann Vereinsarbeit lebendig und zukunftsorientiert sein und eine Brücke bauen zwischen professionellen Theatermenschen, theaterbegeisterten Vereinsmitgliedern und der breiten Öffentlichkeit, der man das Genre näherbringen möchte“.
Ähnlich lautete auch die Gratulation der Kulturbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, Annekatrin Klepsch. Sie wünschte Rebehn, dass er die Chance bekommt, all die Dinge zu verwirklichen, die er verwirklichen möchte, so dass das Museum mit dem Umzug ins Dresdner Kraftwerk Mitte endlich sein volles Potenzial entfalten kann.
Preisträger Rebehn bedankte sich auf seine ganz typische Art, mit vielen Anekdoten, von denen er stundenlang erzählen könnte, die er dann aber nicht nur wegen der coronabedingten zeitlichen Beschränkung abkürzte. Er dankte seinen derzeitigen und ehemaligen Kollegen, ohne die seine Aufgabe nicht zu bewältigen wäre und die seine Leidenschaft teilen. Vor allem aber dankte er den Puppenspielern und hofft auf eine Zukunft des Puppentheaters, in der „auch die ganz oben die Relevanz nicht für das System, sondern für die Gesellschaft erkennen“.