Amadeus

Ein Theatercoup von Peter Shaffer über Genie und Mittelmäßigkeit.

Die Legende, Mozart sei durch seinen Rivalen Antonio Salieri vergiftet worden, ist durch Salieri selbst, wie Beethovens Konversationsheft beweist, ausgestreut worden.

Peter Shaffer dachte nach über diese merkwürdige Selbstbeschuldigung Salieris, die bis heute ungeklärt blieb, studierte drei Jahre lang Mozarts Briefe und verglich sie immer wieder mit seiner Musik. Seihe These: Salieri bezichtigte sich selbst des Mordes an Mozart, weil er ihm tatsächlich jede Chance, eine gesicherte Position zu erhalten, auf die hinterhältigste Art und Weise verdorben hatte. Salieri hätte es leicht damit, denn Mozart vermochte sich für jede Gesellschaft unerträglich zu machen. Salieri, der mittelmäßige Komponist, wurde gefeiert und in fast alle Positionen, die durch den Tod anderer frei wurden eingesetzt. Mozart endete mit 35 Jahren im Massengrab.

Shaffer zeigt Salieri als den einzigen seiner Zeit, der das Genie Mozarts erkannte, die ungeheuerliche Diskrepanz zwischen Mozarts ordinärer Lebenshaltung und seiner göttlichen Musik nicht zu ertragen vermochte, seinen Kampf mit Mozart zu einem Kampf mit Gott machte und erleben musste, dass dreißig Jahre nach Mozarts Ende die ganze Welt voll war vom Entzücken über Mozarts Musik, er selbst dagegen völlig vergessen. In einem letzten Racheakt gegenüber göttlichem Walten streute er aus, er habe Mozart vergiftet: ein letzter Versuch, in letzter Versuch, an Mozarts Unsterblichkeit teilzunehmen.
 

Informationen zur Inszenierung

Premiere: 12.05.2006
Wiederaufnahme: 14.10.2022
Zielgruppe: Jugendliche / Erwachsene
Autor/in: Peter Shaffer
Regie: Detlef Heinichen
Spieler/innen: Detlef Heinichen
Bühnenbild: Matthias Hänsel Ella Späte
Figuren: Matthias Hänsel
Musik: Mozart

Technische Angaben

Spieldauer: 120 Min.
Aufbau: 2,5 Std.
Abbau: 1,5 Std.
Bühnenmaße: Breite: 4m / Höhe: 2,5m / Tiefe: 4m (Höhe ab Podest)
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