Soldiner Puppenbühne
Fritz Leese † und Elfiede Leese †
Fritz Leese (6. 3. 1909 Soldin - 19.10. 2004 Gudensberg),
Mitglied beim „Wandervogel“, kauft mit 15 Jahren seine ersten Kasperfiguren von Rudolf Nickel, lernt Kaufmann und Gebrauchswerbegestalter und ist mit 19 zwar ausgebildet aber arbeitslos. Ab 1928 baut er konsequent sein mobiles Puppentheater auf. Kaufmännisch auf realistische und arbeitsintensive Beine gestellt und künstlerisch in der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Autoren und Figurenbildnern gelingt es ihm, als Solospieler oder zu zweit, auch zu dritt, seinen Spielbetrieb aufzubauen und damit auch seine nach seiner Heirat 1937 mit der Buchhalterin Elfriede wachsende Familie zu ernähren. Zeitweise wird er dafür als Organisator für die KdF eingestellt. Besonders die Schwierigkeiten aber auch die Chancen der Nachkriegszeit beschreibt er anschaulich. Jammern liegt ihm nicht. Er gründet seine mobile Soldiner Puppenbühne in Hessen und geht humorvoll und zäh durch alle Tiefen und Höhen des Berufs – seine Frau Elfriede, die ab 1957 voll mitarbeiten kann, unterstützt ihn dabei stets verlässlich.
Darüberhinaus verbindet beide eine unbändige Reiselust. Sie kommen durch die ganze Welt, treffen überall Puppenspieler, lernen, spielen und genießen. Über seine eigenen künstlerischen Fähigkeiten spricht Fritz Leese bescheidenerweise wenig. Er selbst baut keine Figuren. Zu seinen AuftragnehmerInnen gehören u.a. Fritz Herbert Bross, Konstanza Kavrakova-Lorenz, Lore Lafin, Hansjürgen Fettig.
Neben seinen ausgesprochen komödiantischen Handpuppeninszenierungen leistet er jedoch zum Beispiel in der VDP-Ensembleinszenierung „Der Besuch der alten Dame“ unter der Regie von P.K.Steinmann eine beeindruckende Darstellung der Rolle des Ill.
Er ist Gründungsmitglied des VDP, hat 1968-1977 dort die Geschäftsführung inne und ist 1975-1981 ein bedächtiger, zuverlässiger Kassierer. Auch bei Druck und Versand der ersten Rundbriefe und Zeitschriftenausgaben der puppenspiel information hilft er tatkräftig mit.
1957 reist er zur erneuten Gründung der UNIMA nach dem Krieg nach Prag. In den 70er Jahren geht er mit in den Vorstand der UNIMA Deutschland. Elfriede betreut bis 1991 dort die Kasse. Als der UNIMA-Rundbrief Ende der 70er Jahre vierteljährlich eingerichtet wird, stellt Fritz Leese auch hier seine Druckmaschine zur Verfügung, bis dieser 1990 zur Zeitschrift Das andere Theater wird.
Dann zogen sich beide aus der aktiven Arbeit zurück, nahmen aber immer noch regen Anteil – besonders die VDP-Mitgliederversammlungen versäumten sie nie.
Status
Kein Spielbetrieb
Kontakt
Art des Spielbetriebs
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