BFDK begrüßt Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen
Berlin, 27.05.2021
Der Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) begrüßt ausdrücklich die gestern im Bundeskabinett gefassten Beschlüsse für das Inkrafttreten des 2,5 Milliarden Euro starken Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen. Der BFDK hat sich hierfür, gemeinsam mit vielen anderen kulturpolitischen Interessensvertretungen, insbesondere in Hinblick auf kleinere, in die Fläche wirkende Veranstalter*innen, die durch Theater- und Tanzangebote kulturelle Begegnungsräume schaffen, stark gemacht.
Der gemeinsam von Bundesminister der Finanzen Olaf Scholz (BMF) und Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB (BKM) verantwortete Fonds in Höhe von 2,5 Milliarden Euro, welcher der BKM zur Ausgestaltung zugewiesen wird, besteht aus Modulen, die auch den Veranstalter*innen der freien darstellenden Künsten zugutekommen. In Form einer Wirtschaftlichkeitshilfe werden Veranstaltungen gefördert, die ab dem 01. Juli 2021 durchgeführt werden und an denen unter Beachtung von geltenden Covid19-Bestimmungen eine Teilnehmer*innenzahl von bis zu 500 Besucher zu erwarten ist. Veranstaltungen mit bis zu 2000 Zuschauer*innen sollen zudem ab dem 01. August 2021 gefördert werden. Durch eine Bezuschussung der Einkünfte aus Ticketverkäufen können wirtschaftliche Risiken reduziert und die Spielplangestaltung verbessert werden. Damit wird eine Hängepartie für viele Spielstätten und Festivals der freien darstellenden Künste beendet. Sie erhalten endlich eine finanzielle Planungssicherheit und können die ihnen verbundenen Künstler*innen und Künstler*innenkollektive adäquat entlohnen.
Der BFDK dankt dem Bundesminister der Finanzen und der Kulturstaatsministerin für ihr hartnäckiges Werben im Sinne der Veranstalter*innen und Künstler*innen und für die Bereitstellung dieses 2,5 Milliarden Euro umfassenden Sonderfonds. Erneut wird damit der hohe Stellenwert sichtbar, den freie darstellende Künste für unsere Gesellschaft haben: Sie umfassen wertvolle künstlerische Praxis, die sinn- und gemeinschaftsbildend den sozialen Zusammenhalt stärkt – in und auch fern urbaner Zentren. Das Rettungsprogramm NEUSTART KULTUR der Bundesregierung hatte diesen Stellenwert der freien darstellenden Künste erstmalig in seiner Vielfalt, seiner Bedeutung und seinem Potential anerkannt.
Darüber hinaus bleibt es in den kommenden Monaten weiterhin wichtig, die Öffnung des gesamten Kulturbetriebs hin zum Normalbetrieb als Zielsetzung nicht aus den Augen zu lassen.
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Ansprechpartner bei Rückfragen ist Helge-Björn Meyer ().
Der Bundesverband der freien darstellenden Künste (BFDK), 1990 als Bundesverband Freier Theater gegründet, gehört zu den großen Theaterverbänden Deutschlands. Als Dachverband der 16 Landesverbände und 4 assoziierter Verbände, vertritt er auf Bundesebene die Interessen seiner über 2.300 Mitglieder. Dabei fungiert er als starker Impulsgeber für Diskurse, fördert den fachlichen Austausch, bietet Qualifizierungsangebote für seine Mitglieder, informiert die Öffentlichkeit und berät mit seiner Expertise Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Der BFDK engagiert sich zudem in zahlreichen Initiativen, Verbänden und Gremien auf nationaler und internationaler Ebene.
Zentrale Anliegen des BFDK sind die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung der freien darstellenden Künste, die gesellschaftliche Anerkennung der Leistungen der Akteur*innen, eine Erhöhung des Verständnisses für die Arbeitspraxis der Freien Szene und auch die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der Tanz- und Theaterschaffenden. Daher ist es ebenfalls Aufgabe des Verbandes, das Wissen um die freien darstellenden Künste zu verbessern und Kulturforschung zu den oben genannten Themenfeldern zu unterstützen. Im Auftrag des BFDK entstand z. B. 2016 eine umfangreiche Studie zu den Strukturen der Kulturförderung in Ländern und Kommunen.