3. Deutsche Figurentheaterkonferenz

Gemeinsam veranstaltet vom Theater der Nacht, der UNIMA und dem VDP findet die 3. Deutsche Figurentheaterkonferenz vom 24. August bis 2. September 2018 im Theater der Nacht in Northeim statt

Nach den Erfolgen der 1. und 2. Deutschen Figurentheaterkonferenz geht es nun in die dritte Runde, zu der Unima und VDP wieder gemeinsam alle an der Kunst des Figurentheaters In­teressierten, über alle Verbands- und Institutionsgrenzen und der Trennung von Profis und Amateuren hinweg einladen. Indem wir uns gemeinsam fortbilden und austauschen, wollen wir unsere Kunstform stärken und ihr Profil schärfen, sowohl das Theorie-Symposium als auch die praktische Arbeit in der Workshopwoche sollen dazu beitragen.
Im letzten Jahr haben wir uns mit dem Thema »Figurentheater und Politik« befasst. In diesem Jahr wollen wir uns der menschlichen Vorstellungskraft und ihren wissenschaftlichen, puppenspielerischen und kommunikativen Implika­tionen widmen. Aber die Politik bleibt nicht außen vor. Der Verband Deutscher Puppentheater e.V. wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Der Berufsverband hat Fortbildungen, einen Studiengang und die KSK für uns erstritten. Aus diesem Grund bieten wir neben den drei Workshops im Jubiläumsjahr speziell für die Profis ein Inszenierungsprojekt an.
An jedem Workshop können maximal 12 Personen teilnehmen. Darüber hinaus gibt es an den Abenden die Möglichkeit, in Teilnehmerprojekten eigene Themen mit Kolleg*innen zu erforschen, zu besprechen, zu erspielen. Die Ergebnisse der Workshops werden in der öffentlichen »Nacht der Puppen« gezeigt und anschließend gebührend gefeiert. Die Konferenz endet am So. 2.9. nach einem Auswertungsgespräch um 12 Uhr. Die Teilnahme über die gesamte Dauer der Konferenz ist verbindlich.

Zum Download des Flyers geht es hier.

Tagungsablauf

Fr. 24.8.

18.30 Uhr Eröffnung der 3. Deutschen Figurentheaterkonferenz

20 Uhr »Die Götter-Soap«, Thalias Kompagnons, Nürnberg

22 Uhr Inszenierungsnachgespräch, Kamingespräche

Sa. 25.8.

10 Uhr Theorie-Symposium mit den Gastrednern:

Mervyn Millar, Puppengestalter und -spieler, London

Prof. Dr. Stefan Treue, Neurowissenschaftler, Universität Göttingen

13.30 Uhr Pause

15 + 16 Uhr »Was Sachen so machen«, Thalias Kompagnons

16.30 Uhr Theorie-Symposium

18.30 Uhr Pause

20.30 Uhr »Macbeth für Anfänger«, Thalias Kompagnons

21.30 Uhr Inszenierungsnachgespräch, Kamingespräche

So. 26.8.

11 Uhr »Die Geburtstagstorte oder Kaspers große Jagd«, FT FluxX, Meiningen; Abschluss des Theorie-Symposiums

19 Uhr Eröffnung der Workshopwoche

20.00 Uhr »Kasper in Teufels Küche«, Thalias Kompagnons

21.30 Uhr Inszenierungsnachgespräch, Kamingespräche

Mo. 27.8. – Fr. 31.8. Workshops und eigene Projekte

9 –18 Uhr Arbeit in den ausgewählten Workshops (Fr. bis 12 Uhr)

19.30 Uhr Teilnehmerworkshops, Arbeit an eigenen Projekten,

open stage und Dozentenvorspiel

Fr. 31.8. Proben »Nacht der Puppen«

15 Uhr Probe »Nacht der Puppen«

18 Uhr Pause

20 Uhr Generalprobe »Nacht der Puppen«

Sa. 1.9. »Nacht der Puppen«

9 –18 Uhr Einzelproben mit Pausen um 13 Uhr und 18 Uhr

19 Uhr Call In »Nacht der Puppen«

20 Uhr »Nacht der Puppen« im Theater der Nacht

So. 2.9. Abschlussplenum

10 –12 Uhr Auswertung und Abschlussrunde

Kosten
Teilnahmegebühr Theorie-Symposium: 20 € inkl. Wasser, Kaffee/Tee und Kuchen. Übernachtungen und Vorstellungsbesuche sind separat zu buchen!

Die Teilnahme an der Workshopwoche kostet 350 € für Mitglieder des VDP oder der UNIMA,
400 € für Nicht-Mitglieder. Bei Buchung bis zum 31.5.2018 gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die Kursgebühr.
Schüler*innen und Student*innen können bei der UNIMA ein Stipendium für den Workshop erhalten.
In der Kursgebühr ist enthalten:
– Eintrittspreis für die Eröffnungsvorstellung der Workshopwoche
– Besuch eines Workshops
– Besuch eines Teilnehmerprojektes
– Präsentation der Workshop-Ergebnisse bei der »Nacht der Puppen«
– Mittag- und Abendessen in der Jugendherberge Northeim

Übernachtungen + Karten
www.theater-der-nacht.de
www.jugendherberge-northeim.de
www.northeim-touristik.de

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Workshop 1 -- ausgebucht
»Genähtes Gesicht«
Stoff ist durch seine offene, warme Oberfläche ein ausgezeichnetes Material, um sehr lebendige Figuren zu bauen. Auf einen Schaumstoffkern bauen wir aus Polsterwatte und Trikotstoff Schicht um Schicht und Stich für Stich den Kopf einer menschlichen Figur auf.
Diese Arbeitsweise ist langsam und konzentriert und ermöglicht einen kreativen Dialog mit der entstehenden Figur. Wir begeben uns auf eine Reise, deren Ausgang nicht allein in unseren Händen liegt. Material und Figur haben durchaus ein Eigenleben.
Geeignet für Menschen mit Grundkenntnissen im Nähen und einem sehr langen Geduldsfaden.

Mechtild Nienaber ist freie Figurenbauerin und absolvierte von 1983– 87 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart mit den Schwerpunkten Malerei, Grafik und Werken. 1987 entstanden erste Figuren für das Düsseldorfer Lille Kartofler Figurentheater von Matthias Kuchta, mit dem sie seither eine enge Zusammenarbeit pflegt. Beinahe ebenso lange arbeitet sie für das Theater Laboratorium in Oldenburg, wo sie bei fast allen Inszenierungen seit 1988 an der Ausstattung mitwirkt. Als Figurenbauerin hat sie sich schnell einen hervorragenden Namen gemacht. Sie spezialisierte sich früh auf Inszenierungen des Kinder- und Jugendtheaters und baut nunmehr seit 25 Jahren wunderbar ausdrucksstarke Figuren mit unterschiedlichster Führungstechnik und fast ausschließlich aus textilem Material. Mechtild Nienaber erhält ihre Aufträge von großen Theaterhäusern und Museen aus dem In- und Ausland, ihre Liebe aber gilt vor allem den Inszenierungen, die in der freien Figurentheaterszene entstehen.
www.theaterfiguren.com

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Workshop 2 -- ausgebucht
»Objects and Ghosts«

Objekte werden von ihrer Vergangenheit, ihrer Konstruktion und ihrem Potenzial beeinflusst. Wenn wir ein Objekt sehen oder benutzen, erkennen wir seine Verschiedenartigkeit sofort: Ist es alt, schwach, städtisch, vom Menschen geschaffen oder traumhaft? Objekte bevölkern unsere Räume, unsere Körper, unsere Visionen. Dieser Workshop konzentriert sich auf die Entdeckung des verborgenen Wesens eines Objektes: seine Geschichten, Bewegung, Beziehungen, Albträume und Träume. Wir konzentrieren uns auf das dramatische Potenzial von Objekten als Charaktere; die Beziehung zwischen Objekten und Menschen und das Spiel mit Objekten. Der Workshop wird Stoff-, Objekt- und Dinganimationen beinhalten und die Teilnehmer*innen sollten sich auch auf etwas Chaos einstellen!

OBJECTS AND GHOSTS – Cariad Astles

Objects are haunted by their past, their construction and their potential. When we see or use an object, its multiple narratives speak to us instantly: is it old, weak, urban, human-made or dreamlike? Objects inhabit our spaces, our bodies, our visions.This workshop will focus on the discovery of the hidden narratives of the object: its stories, movement, relationships, nightmares and dreams. The workshop will focus on the dramatic potential of objects as characters; the relationship between objects and humans and performing with objects. The workshop will include matter, object and thing animation and participants should expect to get messy! This is a performance workshop: we will be training in performing with objects. More information on what to bring and what to wear will be provided nearer the time.

(The workshop will be conducted in English.)

Cariad Astles forscht und lehrt am »Centre for Research into Objects and Puppets in Performance« an der Royal Central School of Speech and Drama in London (CSSD). Die CSSD bietet mit einem Puppetry BA die einzige Hochschulausbildung für Puppentheater in England. Der Studiengang ist auch für internationale Interessenten offen. Er bietet Student*innen eine dreijährige Ausbildungzeit, in der sie ihre Fähigkeiten auf den Gebieten bildnerisches Gestalten, Anima­tion, Bewegung, Stimme, Ensemblespiel, Performance u.a. entwickeln können.
Das Research Centre der CSSD bringt wissenschaftliche und praktische Forschungen zum Puppen- und Objekttheater zusammen.

www.cssd.ac.uk

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Workshop 3 -- ausgebucht
»Den Moment finden«

Die Teilnehmer*innen werden einen Puppenspiel-Prozess erkunden, der sich auf Atem und Sensibilität konzentriert, um ihre Fähigkeiten in der Zusammenarbeit und der Verbindung mit einem Publikum zu verbessern. Mit Objekten, Materialien und einfachen Puppen werden wir improvisieren und nach winzigen Verbindungsmomenten suchen – zwischen Charakteren, Puppenspielern und Zuschauern.

Finding the Moment – Mervyn Millar

Participants will explore a puppetry process focused on breath and sensitivity to improve their skills in working together and connecting with an audience.
Using objects, materials and simple puppets, we will improvise and look for tiny moments of connection – between characters, puppeteers and audience.

(The workshop will be conducted in English.)

Mervyn Millar Der britische Puppendesigner und -regisseur arbeitete u. a. an der Opéra National du Rhin, am Royal Opera House London, an der Royal Shakespeare Company und am Royal Court Theater London. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der in Kapstadt und London ansässigen Handspring Puppet Company, für die er als Puppenspieler und Regisseur in Erscheinung trat. Massgeblich beteiligt war er ausserdem an der Entwicklung des Welt­erfolgs »War Horse« (uraufgeführt am National Theater London, Übernahme u. a. ans Lincoln Center New York und Theater des Westens Berlin). Für die Handspring Puppet Company übernahm er die Puppenregie für »Stiller« am Residenztheater München. Seit 2014 ist Mervyn Millar Teil der Company Significant Object. Hierfür übernahm er die Puppenregie bei der Produktion »James II« (uraufgeführt am Edinburgh Festival, Übernahme ans National Theater London) und für Paul McCartneys Videoclip »Appreciate«. In der Spielzeit 2014/15 war er am Schauspielhaus Zürich in Ingo Berks Insze­nierung »Die Brüder Löwenherz« sowohl für das Puppendesign wie für die Puppenregie verantwortlich. www.significantobject.com

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Workshop 4
Inszenierungsprojekt zum 50-jährigen Bestehen des VDP

Geplant ist, aus Ideen, mitgebrachten angefangenen Szenen oder Objekten kleine Theaternummern zu entwickeln, mit denen ein Puppentheaterabend gestaltet werden kann, der je nach Verfügbarkeit der Gruppenmitglieder etwas anders gestaltet ist. Für diesen Kurs bewerben sich die Teilnehmer*innen und der Dozent entscheidet über die Teilnahme.

Der Puppenspieler, Autor, Regisseur und Dozent Hans-Jochen Menzel wurde 1956 im Erzgebirge geboren. Mit 18 war er Baufacharbeiter, mit 23 Student der Fachrichtung Puppentheater an der Schauspielschule Berlin/Ost. Nach Abschluss seines Studiums ging er 1981 zunächst ein festes Engagement am Staatlichen Puppentheater Neubrandenburg ein.
Seit 1985 ist er freiberuflich tätig; u. a. arbeitete er am Deutschen Nationaltheater Weimar, dem Maxim-Gorki Theater Berlin und dem Schauspiel Frankfurt. Eigene Projekte, Auftragsarbeiten und Workshops führten ihn nach Frankreich, in die Niederlande sowie zu zahlreichen Festivals im deutschsprachigen Raum, darunter auch zu den Salzburger Festspielen. Von 2003 bis 2013 leitete Prof. Hans-Jochen Menzel die Abteilung Puppenspielkunst der HfS »Ernst Busch« Berlin.
www.hfs-puppe.de

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